Die lange Reise des armen kleinen Hochzeitskalenders...
...oder:Warum man sich nicht von DPD beliefern lassen sollte...
Wie der engste Leserkreis schon weiß, werde ich dieses Jahr heiraten. Und um meine ganzen Dokumente und Planungsunterlagen etc. nicht offen in einer Klarsichthülle rumliegen zu haben, habe ich mir übers Netz einen wunderschönen Hochzeitskalender (oder -planer) bestellt. Ist ja dann später auch eine Erinnerung...
Ich habe also bestellt, direkt per Paypal bezahlt, dann geht's ja auch schneller mit der Lieferung. Lieferung allerdings nur mit DPD möglich... Naja, gibt Schlimmeres. Dachte ich.
Hier folgt die Chronologie der Reise (nebenbei, ich hab ihn immer noch nicht)
Freitag, 3. Juni 2011
Bestellung und Bezahlung
Bestätigung über die Abholung an DPD mit Link zur Sendungsverfolgung.
Montag, 6. Juni 2011
Nachdem ich nichts gehört habe, bin ich in die Sendungsverfolgung und sah die Notiz "Adresse falsch". Sofort sah ich in meiner Bestellbestätigung nach und siehe da, ich hatte die Hausnummer vergessen. Also habe ich sofort im Depot angerufen und habe der Dame dort die Hausnummer angegeben.
Dienstag, 7. Juni 2011
Ich erhalte eine Email vom Onlineshop, in dem mir mitgeteilt wird, DPD hätte ihnen das Paket als unzustellbar gemeldet weil die Hausnummer fehlt. Ich soll mich direkt mit dem Depot in Verbindung setzen. Diese Email, in der auch die Paketnummer stand (welche ich allerdings weise, wie ich bin, in den Betreff übernommen habe), habe ich mit Priorität "hoch" an DPD weitergeleitet mit der Bitte, die Sendung im Paketshop in meiner Nähe abzugeben. Keine 2 Minuten später bekam ich eine generierte Antwort - zur Kenntnis genommen, nehmen Kontakt zu Ihnen auf, blabla... Auf die Kontaktaufnahme warte ich noch heute.
Mittwoch, 8. Juni 2011
Wieder habe ich nichts gehört und schaue in die Sendungsverfolgung. Was lese ich dort: "Zustellung nicht erfolgreich" - mit dem Code für falsche Adresse...
Wieder ein Anruf im Depot. Die - sehr nette - Dame schlug mir vor, dass ich mir die Sendung am nächsten Tag auf die Arbeit bringen lassen soll. Gute Idee! Ich habe ihr minutiös alles erklärt, welches Gebäude, wie der Eingang aussieht, dass der Fahrer mich kurz vorher auf dem Handy anrufen soll, damit ich rauskommen kann...
Donnerstag, 9. Juni 2011
Dass ich mein Handy sogar mit auf's Klo geschleppt habe und den ganzen Tag nicht aus den Augen gelassen habe, versteht sich von selbst. Als es dann mal 15.30 h war, dachte ich, schau doch mal in die Sendungsverfolgung, schließlich übernachte ich nicht hier. Und was lese ich da:
09.06.2011 08:52
0150 Frechen (DE)
Zustellung an: FEY
DE • 51373 • 0150
BITTE? Der nächste Anruf beim Depot versteht sich ja wohl von selbst. Ich geriet wieder an die gleiche Dame wie am Abend zuvor - selten genug, so musste ich wenigstens nicht alles nochmal erklären. Süß war jedoch: "Immerhin im Bayerwerk zugestellt!" Ich: "Das Bayerwerk ist groß..." Sie versprach mir einen Rückruf. Während des Wartens suchte ich mir dann im Intranet alle in Leverkusen arbeitenden Feys raus - waren zum Glück nur 5, einen erreichte ich telefonisch (leider nichts angekommen), den restlichen vieren schrieb ich eine Mail (inzwischen auch alle beantwortet, kein Paket).
Als ich zuhause ankam, meldete sich das Depot bei mir. Ich kam nicht umhin, den Mann zu fragen, welche Logik dahinter steckt, dass in einem Achtparteienhaus ein Nachbar namentlich angegeben werden muss, weil man nicht irgendwo klingeln darf, aber in einem DAX-Konzern, in dem 1.000e Leute arbeiten, wird es einfach irgendwo abgegeben. Er konnte mir das leider auch nicht beantworten, aber er hat diese Richtlinien ja auch nicht gemacht. Er schlug mir vor, dass der Fahrer das Paket am nächsten Tag wieder abholt und mir dann zum Arbeitsplatz bringt. Schöne Idee, nur leider musste ich ihm mitteilen, dass ich am nächsten Tag Urlaub habe. Wir verblieben dann so: Der Fahrer holt es ab, und stellt es in dem Paketshop (den ich zwei Tage zuvor schon unkommentiert angegeben hatte) zu. Dort könne ich es dienstags abholen.
Montag, 13. Juni 2011
Interessehalber habe ich in die Sendungsverfolgung geschaut, es schien tatsächlich in Leverkusen abgeholt worden zu sein.
Dienstag, 14. Juni 2011
Tatsächlich schien mein kleines Paketchen das Depot morgens verlassen zu haben. Als ich jedoch gegen 17 Uhr am Paketshop ankam, sagte man mir, der Fahrer war noch nicht da.
Mittwoch, 15. Juni 2011
Ausgehend von der Sendungsverfolgung, gab es gestern abend um 17.48 h eine "Zusatzinformation Neuzustellung".
Heute nach der Arbeit bin ich zum Paketshop gefahren.
Ich: "Hallo, ich wollte fragen, ob eine Sendung für Schachner da ist."
Er: *ruschelruschel* "JAAAA, das darf ich Ihnen nicht geben..."
Ich: "Wieso nicht? Das gehört mir!"
Er: "Ich habe keine Umverfügung, eigentlich wollte ich es heute wieder zurückgeben. Sorgen Sie dafür, dass der Fahrer heute die Umverfügung mitbringt."
Ich: "Das darf ja wohl nicht wahr sein. Ich habe es bezahlt, es ist mein Eigentum und ich will das jetzt haben. Ich stell Ihnen auch einen Zettel aus, was weiß ich."
Er: "..."
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WTF... Ich habe eine gute Kinderstube. Also schluckte ich die Worte, die mir wirklich Oberkante Unterlippe standen, runter (und das tue ich auch jetzt, vielleicht lesen ja Kinder mit...), bedankte mich, fuhr nach Hause und bemühte das Telefon.
Nach den Unterlagen von DPD ist es noch gar nicht zugestellt, was eine Umverfügung ist, wusste die Frau nicht, sie sprach ständig von einer Ausrollliste...
Sie leitete alles an den Vertrieb, der sich gleich bei mir melden würde. Nun gut, im Rheinland ist die Definition von "gleich" eine andere, wie ich in den letzten 14 Jahren lernen musste. Während des Wartens habe ich eine geraucht und bin dann hier ins Wohnzimmer, wo ich diesen Artikel geschrieben habe. Wir reden also von einer knappen Stunde...
Letzte Woche fand ich es noch leidlich amüsant, inzwischen bin ich stinksauer. 12 Tage seit der Bestellung - da hab ich schon aus Übersee schneller und unkomplizierter bestellte Sachen bekommen.
Mein Fazit: Beim Bestellen auf den Paketdienst achten. DHL, kein Problem. Unser Fahrer hier kennt mich, alles kommt sofort und ohne Probleme an. Dann können andere noch so auf die Post schimpfen.
Hermes lasse ich mir von vornherein zum Kiosk liefern, läuft alles auch ohne Probleme.
DPD - never ever!
Update, 18:04 h
Gerade kam der ersehnte Anruf. Der Mitarbeiter von meinem Telefonat am Donnerstag rief an. Er macht sofort ein Dokument fertig, faxt es an den Paketshop (der leider seit 4 Min. geschlossen hat), so dass ich morgen meinen armen Kalender in die Arme schließen kann. Als Entschädigung erhalte ich eine Versandgutschrift.
Auch wenn ich die Firma zukünftig meiden werde, alle Mitarbeiter mit denen ich telefoniert habe, waren ausnehmend nett, freundlich und lösungsorientiert!
Der Artikel wurde am 15.06.2011 von Canettchen veröffentlicht.
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Ute aus KennstDudoch (16.06.2011 - 17:09)
Ich verrat jetzt nicht, wie es weiterging *rolleyes*.