Adieu, Delhaize
Essen ist für mich ein sinnliches Erlebnis und nicht bloße Nahrungsaufnahme. Das beginnt bereits beim Einkaufen, weshalb ich niemals in Discounter gehe, weil sich dort aufgrund deren Aufmachung dieses Gefühl niemals einstellen könnte (dass es meinem Portemonnaie besser täte, ist eine andere Geschichte).Was war ich daher vor drei Jahren glücklich, als die erste Kölner Filiale der belgischen Supermarktkette Delhaize eröffnete. Ein Jahr später folgte die zweite, noch größere.
Nachdem die Belgier außer Waffeln, Schokolade und Fritten nichts eigenes haben, gab es in diesen Läden eine riesige Auswahl an französischen Köstlichkeiten. Ich war im Paradies! Dijonsenf (das Glas für 35 ct., und nicht für den zehnfachen Preis wie im deutschen Handel, wo er unter "Feinkost" steht), ungezählte Käsesorten, Crème brulée, feinste Patisserie, sogar Froschschenkel (bis diese 2008 freiwillig aus dem Sortiment genommen wurden). Es gab einen Catering-Service, frisch gekochte Gerichte zum Mitnehmen und wunderbare gegrillte Maispoularden. Und die Wein- und Sektauswahl war ebenfalls grandios.
Neben diesen Köstlichkeiten konnte man natürlich auch noch seine ganz normalen Einkäufe zum durchaus normalen Preis erledigen.
Dann, letzten Januar, kam die Mitteilung, dass die Gruppe die deutschen Märkte (zu den zweien in Köln gab es auch noch zwei in Aachen) verkaufen wird. Im Juli wurde es konkret, es wurde gemeldet, dass die Märkte von REWE aufgekauft wurden und im Herbst schließen würden.
Am Mittwoch, den 26. August, also vor drei Tagen, war der traurige Tag gekommen. Der letzte Verkaufstag! Es gab nichts mehr. Alle Regale waren fast leer, es gab nur noch die Dinge, die man hier in Deutschland sowieso an jeder Straßenecke bekommt.
Es ist mir unverständlich, dass anscheinend nicht genug Umsatz erzielt wurde. Jedes Mal, wenn ich in einem der Märkte einkaufen war, war dieser wirklich gut besucht. Aber nun ja, natürlich weiß man nicht, ob und wieviel diese Kunden gekauft haben.
Nun werden also im September in Köln zwei weitere REWE-Märkte öffnen. Als wenn wir nicht schon genug davon hätten... Ich möchte nicht falsch verstanden werden, ich mag REWE und kaufe dort auch fast täglich ein. Allerdings gibt es in Köln fast kaum noch etwas anderes, daher war Delhaize eine prima Alternative, um in schöner Atmosphäre auch außergewöhnliche Lebensmittel einzukaufen.
Diese ist nun leider nicht mehr da - und so träume ich wieder nur noch von französischen Delikatessen. Aber im Tiefkühlschrank habe ich noch ein Paket Crème brulée...
Der Artikel wurde am 29.08.2009 von Canettchen veröffentlicht.
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Canette aus Entenhausen (28.09.2009 - 14:35)
...und die letzten zwei Gläser Crème brulée haben wir gestern abend zum Nachtisch gegessen - zusammen mit einem schönen Glas französischen Rotwein haben wir sie genossen!
Minchen aus Minchenhausen (02.12.2009 - 15:10)
Entchen, Crème brulée einfach selber machen, schmeckt bestimmt tausend mal besser als gekauft. :)